Kongress


„Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander.“
Max Planck, Nobelpreisträger der Physik, Begründer der Quantentheorie

Wo beginnt das Gebet für den modernen Menschen? Mit der Hinwendung an einen göttlichen Fürsprecher? In der buddhistischen Meditation? Oder bereits im stillen Zwiegespräch mit uns selbst? Passen Vater Unser und Yoga zusammen? Können Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen gemeinsam beten? Warum beten selbst Menschen, die nicht an Gott glauben? Können Gebete im Arbeitsleben zu mehr Erfolg, oder gar Gesundheit führen?


THEMA
ZIEL
VISION
VERANSTALTER
PROJEKTLEITUNG
FINANZIERUNG
RÄUME
FRAGEN & ANTWORTEN


THEMA

Aufgrund des Erfolges des ersten Kongresses (2005) veranstaltet der weltanschaulich, konfessionell und politisch unabhängige Verein „Ethik im Alltag“ erneut einen Kongress zum Thema „Gebet".
Veranstaltungspartner ist in diesem Jahr der Fachbereich Erziehungswissenschaften und das Interdisziplinäre Zentrum der Universität Hamburg.

Das breitgefächerte Programmangebot führt die Besucher in die verschiedenen Aspekte des Betens ein und zeigt sowohl die religiösen und spirituellen Perspektiven des Glaubens auf, als auch die Spannweite zwischen Glaube und Wissenschaft. Die Themenblöcke sind unter anderem „Geist und Gesundheit – Kann Beten heilen?“, „Glaube und Management – Warum Führungskräfte das Gebet entdecken“ und „Werte und Weltfrieden – Friedensbewegungen für eine globalisierte Welt“.

Der Kongress wendet sich an alle, die auf der Suche sind nach zukunftsweisenden Perspektiven und der Möglichkeit, das Gebet für sich neu zu entdecken.

In Vorträgen, Workshops und Kulturveranstaltungen, im Austausch und in Stille bietet der Kongress Raum, persönlich an dieser Erfahrung teilzunehmen.


ZIEL


Die Veranstaltung hat das Ziel, das Gebet wertfrei als sinnhafte kulturelle Erfahrungs- und Ausdrucksform in das öffentliche Bewusstsein zu heben (vergleichbar der Meditation). Anliegen der Veranstalter ist es, den Reichtum und die Wirkkraft des Gebets einer Öffentlichkeit zu erschließen, die nicht notwendigerweise religiös, jedoch auf der Suche nach einer geistigen Zuflucht und einem Halt im täglichen Leben und in Zeiten von Krisen ist. Beabsichtigt ist, den theoretischen und wissenschaftlichen Diskurs über das Gebet anzuregen und zu beleben sowie auch die unmittelbare Erfahrung von Gebet in unterschiedlichsten Formen und Kontexten anzubieten.


VISION


Unser Wunsch ist es, dass die BesucherInnen des Kongresses das Gebet für sich neu entdecken – es als wertvolle Möglichkeit erkennen, die hilft, den Alltag zu meistern, Halt und Vertrauen zu finden und mehr Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Der Kongress soll auch aufzeigen, dass das Gebet etwas im Einzelnen und in seiner Umwelt verändern kann. Je mehr Menschen beten, umso größer ist die transformative Kraft, die dadurch entsteht. Diese These soll thematisiert und untersucht werden.
Seit Jahren ist Meditation ein Thema in der Gesellschaft; auch die Kirchen haben diese Praxis für sich entdeckt; das Gebet scheint dadurch etwas in den Hintergrund geraten zu sein. Es ist nicht "in" zu beten, oder wer es tut, spricht nicht unbedingt darüber.
Das soll diese 2 1/2 tägige Veranstaltung ändern. Wunsch ist es auch, dass sich die Teilnehmer und Teinnehmerinnen offen über ihre persönlichen Erfahrungen im und mit dem Gebet austauschen.
Gebet ist zugleich aber auch etwas sehr Intimes, Privates, und wird daher auch immer nur bedingt mitteilbar sein. Das Geheimnis des Gebets wird bei allem auch bewahrt und geehrt werden.


VERANSTALTER


Der gemeinnützige Verein "Ethik im Alltag e.V." ist parteipolitisch, weltanschaulich und konfessionell unabhängig. Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur sowie von Erziehung und Bildung in Form nachhaltiger Veranstaltungen, die zur Förderung ethischer Wertebildung und -verankerung in der multikulturellen Gesellschaft Deutschlands beitragen.

Der diesjährige Kongress wird gemeinsam mit der Universität Hamburg veranstaltet, insbesondere im Namen von Prof. Wolfram Weiße vom Fachbereich Erziehungswissenschaften. Prof. Weiße ist zudem Leiter des dortigen Interdisziplinären Zentrums „Weltreligionen im Dialog“.


PROJEKTLEITUNG


Die Initiatorin des Kongresses GEBET, Lelani Dias, wurde von dem gemeinnützigen Verein "Ethik im Alltag e.V." mit der Projektleitung betraut. Lelani Dias, Ethnologin und Kunsthistorikerin M.A., arbeitet selbstständig als Kulturmanagerin in der Konzeption und Organisation von kulturellen sowie interkulturellen Veranstaltungen mit internationalen Künstlern und Referenten, sowie als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit für ausgewählte Vereine, Initiativen und Veranstaltungen.
Im Herbst 2002 war sie verantwortliche Pressereferentin einer Großveranstaltung zur Förderung des Weltfriedens mit dem Dalai Lama in Graz, Österreich.


FINANZIERUNG


Die Finanzierung des Kongresses GEBET ist auf finanzielle Zuwendungen in Form von Stiftungsgeldern und Spenden angewiesen. Wenn Sie die Veranstaltung unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte gern an unser Kongressbüro. Der Verein "Ethik im Alltag e.V." ist gemeinnützig und berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.


RÄUME


Der Kongress findet im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1 (Bahnhof Dammtor), statt.

Die Eröffnungsfeier am 2.11., die Kulturveranstaltungen mit dem Sufimeister Dr. Rhami Oruc Güvenc und Claus Bantzer am 3.11. und einige der Kongress-Workshops finden in der Kirche St. Johannis-Harvestehude, Turmweg, statt.
(ca. 10-15 Gehminuten vom Unihauptgebäude entfernt)



FRAGEN & ANTWORTEN

(Lelani Dias, Initiatorin des Kongresses GEBET, März 2005)


Der Kongress Gebet ist "interreligiös" und "überkonfessionell" angelegt. Was heißt das im Sinne der Veranstaltung?

Menschen sind sich von Natur aus sehr ähnlich in ihren Sehnsüchten nach Glück und Geborgenheit. Die gegenwärtige Entwicklung zeigt, dass viele Menschen starre religiöse Dogmen ablehnen und neue Wege suchen. Nicht umsonst erleben esoterische Angebote einen solchen Boom.
Die Menschen suchen neue, direkte spirituelle Erfahrungen. Sie wollen unmittelbarer berührt werden. Sozialwissenschaftler sprechen heute von einer individualisierten Gesellschaft, in der der Einzelne den Anspruch erhebt, eigene Wege zu gehen. Dazu gehört auch die Suche der ganz persönlichen Beziehung zu Gott oder dem ’Allganzen’.
Der Kongress wird die Rolle des Gebets in verschiedenen Kontexten untersuchen. Er wird beleuchten, was verbindet, was interreligiös ist und was über das kulturell vermittelte Ritual des Gebets hinausweist – was unabhängig von institutionell definierter Religion jedem Menschen jederzeit zugänglich ist. Die Bedeutung von Religion kommt ursprünglich von "religio", was soviel heißt wie "zum Ursprung zurückkehren" oder "Rückbindung".
Manche Menschen sagen, sie würden gern beten, aber wüssten nicht, "wie es geht". Der Kongress möchte eine Plattform bieten, um Gebet nicht allein als eine religiöse Technik, sondern als eine offene Lebensform ins Bewusstsein zu heben und zugänglich zu machen.
Jene, die regelmäßig beten, können neue Inspiration gewinnen, indem sie an den Erfahrungen anderer Menschen teilhaben.
Zugleich soll über das Thema Gebetspraxis und Gebetsforschung auch kontrovers ein Austausch erfolgen.
Hier geht es wohlgemerkt nicht um "Zwangsbeglückung" oder Missionierung, sondern um die Neuerschließung eines Themas, von dem die meisten glauben, sie wüssten, was gemeint sei, bei dem sich aber bei näherem Nachfragen oft nur leblose Stereotype und viele Fragen offenbaren.


Was bedeutet Ihnen dieser Kongress persönlich?

Als ich über das Thema ’Gebet’ nachdachte, hatte ich die Buchstaben GEBET vor Augen und mit ihnen auch den Imperativ von geben: "gebet (!)". Im Sinne von ’etwas geben’.
Gewöhnlich denken wir bei Gebet zunächst an das Bitten, an das Stoßgebet gen Himmel oder die letzte Zuflucht in der Not. Es gibt aber darüber hinaus noch viele andere Formen des Gebets und der Motivationen für das Gebet. Es gibt das Gefühl der Dankbarkeit, das Freude schenkt. Es gibt die Fürbitte. Wer auch andere in seine guten Wünsche einschließt, für andere bittet und Mitgefühl spürt, wird sich eher verbunden und als Teil des Universums, des lebendigen Ganzen fühlen. Wer dieser grundlegenden Verbundenheit im Gebet gewahr wird, wird der Kraft des Gebets inne und gewinnt Vertrauen, unabhängig davon, ob er an eine göttliche Kraft glaubt oder nicht. In dieser Wahrnehmung kann jeder sich selbst als einen wertvollen Teil des Ganzen erleben, der etwas zu geben hat.
Die Freude am Geben ist unmittelbar mit der Liebe zu sich selbst, zu seiner Mitwelt und zum Leben verbunden. Das Gebet schenkt eine wertvolle Möglichkeit, sie in unser Leben einzuladen. Über diese freudvolle Erfahrung kann das Gebet dem Einzelnen und der Gemeinschaft helfen, inneren wie äußeren Frieden zu schaffen und zu erhalten.